Im November 2022 erhielten wir die Gavi-Auszeichnung „La Buona Italia 2023“ als Anerkennung unserer Anstrengungen im Bereich nachhaltiger Weine. Diese Anerkennung spiegelt unser Engagement für umweltfreundliches Handeln, die Sensibilisierung für einen verantwortungsbewussten Weinkonsum, die Unterstützung gemeinnütziger Initiativen, unsere unternehmerische Verantwortung und den Einsatz für Geschlechtergleichheit wider.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil unseres Plans, der die Zukunft im Auge behält. Aus zwei Gründen müssen die Menschen unbedingt über unser Engagement für Nachhaltigkeit Bescheid wissen: Erstens unterstreicht es unsere führende Rolle im Bereich des verantwortungsbewussten Wachstums, und zweitens fördert es die Entwicklung einer Kultur der Nachhaltigkeit, an der alle aktiv teilhaben können.

Die Umstellung unserer Ländereien auf ökologischen Landbau begann im GJ 2016. Seit dem GJ 2017 verzichten wir auf den Weingütern Poggio Casciano und Greppone Mazzi auf Herbizide und ersetzen diese durch mechanische Vorgänge. Insektizide wurden durch die biologische Bekämpfung der wichtigsten Insekten, die die Reben befallen, ersetzt.

Im GJ 2019 haben wir in der Toskana eine Umstellung auf ökologischen Landbau strukturiert und definiert, die bis zum GJ 2025 auf eine 100%ige ökologische Produktion abzielt und der natürlichen Entwicklung der in der Gutsverwaltung umgesetzten Praktiken folgt.

Um dies zu erreichen, mussten wir die Bewirtschaftung der Weinberge radikal umstellen. Dazu haben wir uns eingehend mit den Weinbergen, ihren unterschiedlichen Stärken und dem lokalen Klima befasst.
Eine kontinuierliche Überwachung ist unerlässlich, um den erforderlichen Schutz des Weinbergs vor Krankheiten und Parasiten zu gewährleisten. Die Umstellung auf Anbaumethoden mit reduziertem Einsatz chemischer Produkte erfordert spezialisierte Landmaschinen und zeitgerechte Maßnahmen, um maximale Effizienz zu gewährleisten und gleichzeitig die Auswirkungen auf den Boden zu minimieren.

Um den Einsatz chemischer Produkte zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten im Weinberg zu reduzieren, nutzen wir Wetter- und Umweltsensoren. Diese erfassen Prognosedaten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag, Blattnässe und Windgeschwindigkeit, was eine rechtzeitige und ausgewogene Krankheitsabwehr mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt ermöglicht.

Diese fortschrittliche Methode wird durch ein Decision-Making Support System (DSS) verstärkt – eine hochentwickelte Software, die Feldinformationen sammelt, organisiert und integriert, um Unterstützung und präzise Warnungen zu bieten. Auf diese Weise können wir fundierte Entscheidungen für die Bewirtschaftung der Weinberge treffen.

Die Partnerschaft mit CREA-Viticoltura Enologia di Conegliano, die im Geschäftsjahr 2019 begonnen wurde, setzt sich fort und dient der Überwachung der Goldgelben Vergilbung. Diese Krankheit beeinträchtigt das Wachstum der Reben und die Reifung der Trauben.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum und unserem Weingut Ca' del Duca ermöglicht es uns, zunächst einen möglichen Befall zu überwachen und anschließend direkt in den Weinbergen geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Auf diese Weise können wir alle infizierten Rebstöcke ausfindig machen, die entfernt werden müssen, um die Ausbreitung einzudämmen. Diese Partnerschaft ermöglicht es dem Zentrum, mehr Informationen und Kenntnisse über die Krankheit zu erhalten, um Statistiken über ihre Entwicklung in der Region zu erstellen.

Seit 2008 setzen wir uns aktiv für den Schutz der Bienen und die Erhaltung der Artenvielfalt ein. Dies begann auf dem Weingut Gretole in der Toskana mit der Aufstellung von zwei Bienenstöcken, die im Laufe der Jahre je nach Jahreszeit auf 10 bis 15 Bienenstöcke erweitert wurden.

Im Jahr 2021 haben wir ein vergleichbares Projekt in Venetien auf unserem Weingut Ca' Del Duca ins Leben gerufen. Dabei begannen wir mit drei Bienenstöcken, die im Verlauf des Jahres 2022 auf sechs erweitert wurden.

Durch die biologische Bewirtschaftung unserer Weinberge schützen wir die Bienen und gewinnen Honig von bester Qualität. In der Toskana lassen wir die Honigproduktion von einem Drittunternehmen durchführen, während wir in Venetien unseren eigenen Honig produzieren und ihn unseren Mitarbeitern zur Verfügung stellen.

Bienen sind ein äußerst bedeutender indirekter Indikator für die Gesundheit unserer Ökosysteme sowie für die Wirksamkeit unserer Strategie zur Bewahrung von Lebensräumen und der Artenvielfalt.

Wir haben ein weitläufiges Gebiet entlang der Wasserläufe von Ruffino für die Schaffung von Feuchtgebieten zum Schutz der biologischen Vielfalt und zur Förderung der Lebensräume einheimischer Arten ausgewiesen. Dies erfolgte durch die gezielte Anpflanzung von Binsen entlang der Kanalränder. Außerdem haben wir als Abgrenzung zu den benachbarten Grundstücken Hecken gepflanzt, z.B. Viburnum und Wildapfelbäume.

Diese Flora wird „wild“ bewirtschaftet und nur gelegentlich vom Menschen beeinflusst, um die lokale Fauna nicht zu beeinträchtigen und die lokalen Lebensräume widerstandsfähiger zu machen.

Präzisionslandwirtschaft ist eine landwirtschaftliche Managementstrategie, die auf Beobachtung, Datenmessung und Reaktion auf zeitliche und räumliche Schwankungen beruht, um die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion zu verbessern. In unserem Fall ermöglicht dieses Instrument einen standortspezifischen Weinbau, was bedeutet, dass wir die Variabilität der Weinberge aufgrund der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit und der Hanglage steuern können. Das Ziel ist, Düngemittel zu verteilen und die notwendigen Arbeiten durchzuführen, um ein optimales Gleichgewicht zwischen Vegetation und Produktion zu erreichen. Zudem ermöglicht es Analysen, um die bestmöglichen Trauben an diesem Standort zu erzeugen.

Im Jahr 2010 haben wir beschlossen, das Potenzial der Präzisionslandwirtschaft zu nutzen, um unsere Weinberge optimal zu bewirtschaften. Dabei standen für uns nicht nur ökologische Nachhaltigkeit und der Schutz der biologischen Vielfalt im Vordergrund, sondern auch die Reduzierung der Auswirkungen unserer landwirtschaftlichen Tätigkeiten. Begleitet wurde diese Entscheidung von der Umstellung auf den ökologischen Landbau. Das Jahr 2011 markierte den Beginn der Kartierung unserer Chianti Classico-Weinberge mithilfe des NDVI (Normalized Difference Vegetation Index) und der zugehörigen Vigor-Karten.

Diese Karten ermöglichten detaillierte Analysen bis hin zu den einzelnen Reihen der Weinberge. In Kombination mit der GIS-Technologie und der Integration von Steuerungstechnik in die Maschinen ermöglichten diese Karten den Einsatz von Maschinen für die „variable Düngung“, um die Nährstoffe entsprechend dem tatsächlichen Bedarf der Weinbergsfläche zu verteilen. Dieser Ansatz wurde weiterentwickelt, als Ruffino sich 2019 an der Arbeitsgruppe „Kattivo“ beteiligte. Ziel war es, einen technologischen Bausatz zu entwickeln und zu vertreiben, der es ermöglicht, Pestizide in variablen Mengen zu zerstäuben, wenn er auf traditionelle Zerstäuber angewendet wird. Anhand Ultraschalltechnologie erfasst das Gerät sofort die Menge der zu behandelnden Vegetation. Mit dieser Technik, die noch im Versuchsstadium ist, konnten die Pestizidabfälle um bis zu 30% reduziert werden. Präzisionsweinbau und Automatisierung zeigen sich auch in erfolgreichen betrieblichen Lösungen wie der automatisierten selektiven Weinlese. Unsere mechanische Erntemaschine ist mit einem automatischen Traubenselektionssystem ausgestattet, das anhand einer Qualitätskarte des Weinbergs entscheidet: Es unterteilt die Trauben in zwei Kategorien und leitet sie zu zwei verschiedenen Ladetrichtern, um eine präzise Qualitätsselektion zu gewährleisten.

Die Ergebnisse sind 13 Jahre nach Beginn dieses Ansatzes bemerkenswert. Eine standortgerechte Bewirtschaftung zielt darauf ab, die Verschwendung durch die präzise Anwendung von Düngemitteln und Pestiziden zu reduzieren. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, die Qualität der Trauben zu bewahren und zu steigern sowie die Lebensdauer des Weinbergs nachhaltig zu verlängern.

Die Verfügbarkeit und verantwortungsbewusste Nutzung von Wasser sind zentrale Anliegen für die Weinindustrie. Alle unsere Produktionsprozesse benötigen Wasser und wir schätzen es als kostbare und begrenzte Ressource.
Investitionen, Technologie, Innovation und kontinuierliche Überwachung sind die Grundpfeiler unserer Wasserbewirtschaftungspolitik. Unser Ziel ist es, Abfälle zu reduzieren und den Herausforderungen des Klimawandels aktiv zu begegnen.

In den vergangenen Jahren haben wir die Wassereffizienz unserer Weinberge auf unseren Ländereien gesteigert. Hierbei lag der Fokus einerseits auf präzisen Anbaumethoden und dem Einsatz neuer technologischer Hilfsmittel sowie andererseits auf der Konsolidierung unserer Bewässerungskapazitäten durch den Bau von Regenwasserauffangbecken.

Mithilfe moderner Sensoren überwachen wir den spezifischen Wasserbedarf der Reben und setzen auf eine punktgenaue Tröpfchenbewässerung. Dadurch optimieren wir nicht nur den Wasserverbrauch und sparen 50% im Vergleich zur herkömmlichen Methode, sondern stellen auch sicher, dass die individuellen Bedürfnisse der Pflanzen optimal erfüllt werden.
In Venetien ist bereits ein Präzisionsbewässerungssystem zu 80% in Betrieb. Wir intensivieren den Einsatz von Präzisionsbewässerungssystemen auch auf unseren Ländereien in der Toskana, um schrittweise und signifikant die bewässerten Flächen zu erweitern.

60% des Bewässerungsnetzes in den toskanischen Weinbergen sollen bis 2025 mit Regenwasser betrieben werden. Drei Regenwasserauffangbecken sind bereits in Betrieb, drei weitere sollen in den kommenden Jahren eingerichtet werden.

Für uns ist es ein Privileg und eine Chance zugleich, an den Aktivitäten der lokalen Hochschuleinrichtungen beteiligt zu sein. Die wechselseitige Interaktion zwischen Studierenden, Akademikern und unserem Unternehmen hat sich als fruchtbare Quelle für gemeinsames Lernen und Inspiration erwiesen und wird dies auch in Zukunft sein. Wir öffnen unsere Türen für Studenten verschiedener Fakultäten mit dem Ziel, unsere praktischen Erfahrungen und theoretischen Vorstellungen zu teilen.

Die Grundsätze und Werte der unternehmerischen sozialen Verantwortung spielen für uns eine grundlegende Rolle – egal, in welchem Handlungsbereich. Da es uns sehr wichtig ist, dass sich unsere Mitarbeiter dieser Angelegenheiten bewusst sind, haben wir gezielte Schulungen veranstaltet.

Während dieser Treffen analysieren wir im Detail, wie Ruffino in einem sich ständig verändernden Umfeld agiert. Dabei werfen wir einen Blick auf bereits umgesetzte Maßnahmen, laufende Projekte und die angestrebten Ziele für die Zukunft. Ziel ist es, bewährte Praktiken auf eine zunehmend sachkundige Art und Weise zu fördern und aufrechtzuerhalten.

Der Weg, der in den vergangenen Jahren eingeschlagen wurde, sieht Informationsaktivitäten für alle Mitarbeitenden des Unternehmens vor. Die Leitlinien, Ziele und Projekte im Bereich Nachhaltigkeit der Ruffino-Gruppe und von CBI werden intern kommuniziert und in gezielten Meetings vorgestellt.

Unser Ziel ist es, ab dem GJ23 100% der Mitarbeitenden in Schulungen und Informationsveranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit einzubeziehen. Wir streben an, in diesem Bereich eine Vorreiterrolle zu übernehmen und einen positiven Einfluss auf die gesamte Gemeinschaft auszuüben.

Unsere Regelungen zur Arbeit im Homeoffice wurden im April 2022 nach einer positiven Evaluierung der während der Pandemie umgesetzten Maßnahmen offiziell durch eine Vereinbarung mit der internen Arbeitnehmervertretung eingeführt.

Alle Mitarbeitenden, die sich für diese Arbeitsmethode entschieden haben, können nun bis zu zwei Tage pro Woche von zuhause aus arbeiten. Durch diese Maßnahme verbessern wir nicht nur die Flexibilität der Arbeitsgestaltung und erleichtern die Work-Life-Balance, sondern setzen auch eine effektive Strategie zur Gewinnung neuer Fachkräfte um.

Als Verfechter der sozialen Verantwortung in der Weinbranche stellt Wine in Moderation (WIM) den Fachleuten Informationen und Ressourcen zur Verfügung, damit sie Wein verantwortungsvoll präsentieren können. Das Ziel besteht darin, die Verbraucher dazu zu inspirieren, die Weinkultur auf eine gesunde, positive und gesellige Weise zu fördern.

Das Programm setzt sich für einen verantwortungsbewussten Konsum ein, indem es Schulungen, Kommunikationskampagnen, Standards für informierte Weinwerbung und wissenschaftliche Studien fördert. Wir unterstützen Wine in Moderation seit Jahren aktiv.

Das Geschäftsjahr 2015 markierte den Beginn unserer intensiven Kooperation mit Wine in Moderation (WIM), seit dem Geschäftsjahr 2020 nimmt Ruffino S.r.l. die Rolle der Ambassador Company in dieser Bewegung ein. Um unser Engagement weiter zu unterstreichen, hat der Geschäftsführer und CEO der Ruffino-Gruppe die Position des Präsidenten bei Wine in Moderation inne.